Vorteile der aerosoltherapie im vergleich zu tabletten
Aerosol
Schneller & direkter Zugang zum Wirkort:
Höhere Wirksamkeit
Reduzierung der erforderlichen Medikamentendosis
Geringer systemischer Durchgang
Weniger Nebenwirkungen
Oraler Weg
Indirekter & langsamerer Zugang
Verteilung der Medikamentenmoleküle an alle, auch nicht befallene Organe, somit Auftreten systemischer Wirkung.
Indikationen
Asthma
Mukoviszidose
Chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD)
Bronchiolitis
Erkältungskrankheiten
HNO-Erkrankungen
Sinusitis
Rhinitis
Von der vorgeschriebenen zur tatsächlich wirksamen dosis
5 schlüssel für eine wirksame behandlung
Von granulometrische eigenschaften der vernebelten partikel
Partikelgröße und Depositionsmechanismen des Aerosols
Die Deposition eines Medikaments in den Atemwegen erfolgt nach verschiedenen Mechanismen und wird in erster Linie von der Partikelgröße beeinflusst. Um eine wirksame Behandlung zu gewährleisten, müssen die durch den Vernebler freigesetzten Medikamentenpartikel größenmäßig zwischen 1 µm und 5 µm liegen. Partikel, die über diese Abmaße hinausgehen, sind zu groß, um in das Atmensystem eindringen zu können. Kleinere Partikel hingegen sind zu leicht, um deponiert werden zu können, und werden somit beim Ausatmen systematisch nach außen geschleudert.
Deposition des Aerosols: 3 Faktoren, die in Abhängigkeit von der Größe der produzierten Partikel unterschiedlich
MMAD
Der MMAD ist eine Maßeinheit in µm, mit der die granulometrische Qualität eines Verneblers bestimmt wird. Es handelt sich dabei um den massenbezogenen medianen aerodynanischen Durchmesser, der dem Durchmesser der Partikel entspricht, wobei die Hälfte der Masse des gebildeten Aerosols einen kleineren Durchmesser als den MMAD hat und die andere Hälfte aus Partikeln mit einem größeren Durchmesser besteht.
Impaktion
Große Partikel (mit einem Durchmesser ≥ 5 µm)
Große Partikel, die durch ihre Masse im Atemfluss bewegt werden, bleiben durch ihr Kollidieren mit den Wänden an Verzweigungen hängen. Sie verbleiben somit hauptsächlich im oberen Teil des Atmungssystems. Die Impaktion wird durch schnelles Einatmen unterstützt
Zu große Partikel
Sedimentation
Partikel mittlerer Größe(mit einem Durchmesser von 1 - 5 µm)
Partikel mittlerer Größe sedimentieren durch die Wirkung ihres Eigengewichts im tracheo-bronchialen Bereich, dem Ort, an dem die Geschwindigkeit des Atemflusses nahezu Null ist, besonders in der Atempause zwischen Ein- und Ausatmen. Diese Art der Ablagerung ist zur Behandlung von Lungenerkrankungen zu favorisieren.
Partikel in der richtigen Größe für eine gute Aufnahme der Behandlung
Diffusion
Kleine Partikel (mit einem Durchmesser ≤ 1 µm)
Kleine Partikel bewegen sich in ungerichteter Art und Weise und kollidieren dabei mit den Gas-molekülen. Man spricht hierbei von der Brown\'schen Molekular-Bewegung. Diese kleinen Partikel lagern sich in den Endbronchiolen und den Alveolen ab. Diese Depositionsart ist jedoch unbedeutend, da 80 % dieser Partikel im Gemisch in der Luft verbleiben und beim Ausatmen wieder abgeatmet werden.
Partikel zu klein
Verneblungsgeschwindigkeit
Die Verneblungsgeschwindigkeit eines Verneblers variiert je nach verwendetem Gerätetyp. Sie berechnet sich aus dem Volumen der zu vernebelnden Substanz, geteilt durch die Verneblungsgeschwindigkeit des Gerätes. Die zum Vernebeln von 4 ml medikamentenhaltiger Lösung erforderliche Zeit kann je nach Gerätetyp zwischen 5 Minuten und mehr als 30 Minuten liegen.
Hohe Leistung
=
Kürzere Inhalationszeiten
=
Verbesserte Patientenakzeptanz
Auswahl des atmungsaufsatzes
MASKE
Indikationen
Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege (Pharyngitis, Laryngitis).
Vorteile
Polyvalent einsetzbar, speziell auch für Kinder geeignet.
Nachteile
Im Vergleich zu Mundstücken oder Nasenaufsätzen weniger effizient.
MUNDSTÜCK
Indikationen
Behandlung von Erkrankungen der unteren Atemwege (Bronchitis, Asthma, Mukoviszidose, Pneumozystose).
Vorteile
Effektivste Variante für Behandlungen im Lungenbereich.
Nachteile
Wenig geeignet für Kinder unter 5 Jahren Ungeeignet für Behandlungen im HNO-Bereich.
NASENAUFSATZ
Indikationen
Behandlung von Erkrankungen im Mund-Nasen-Rachenraum (Rhinitis, Sinusitis, Otitis)
Vorteile
Effektivste Variante für Behandlungen im Mund-Nasen-Rachenraum.
Nachteile
Wenig geeignet für Kinder unter 5 Jahren Ungeeignet für Behandlungen im Lungenbereich.
Restmenge
Am Ende der Sitzung, wenn das Gerät kein Aerosol mehr produziert, verbleibt eine Restmenge der Lösung in den Schläuchen, an den Wänden und am Boden des Verneblers. Diese noch im Gerät verbliebene und nicht inhalierte Medikamentenmenge wird als Restmenge bezeichnet.
Das Restvolumen ist ein konstanter gerätespezifischer Wert, der in der Gerätebeschreibung angegeben ist. In Abhängigkeit vom Gerätemodell variiert er zwischen 0,6 - 2 ml.
Damit ein möglichst hoher Anteil des Medikaments inhaliert wird, muss die Menge der zu vernebelnden Initiallösung mindestens das Vierfache des Restvolumens betragen. Die Auflösung des Medikaments erfolgt also unter Berücksichtigung des gerätespezifischen Restvolumens.
Je geringer das Restvolumen eines Gerätes ist, desto weniger Lösung muss zur Begrenzung des Medikamentenverlust aufgelöst werden und desto kürzere Inhalationszeiten sind möglich.
Eine gute Auflösung ist immer eine Kompromissentscheidung.
Geräuschloser betrieb
Oftmals vernachlässigt, ist dies ein nicht weniger wichtiges Kriterium für einen erforderlichen Patientenakzeptanz. Besonders von Kindern und chronisch Kranken wird eine mehrminütige Sitzung besser toleriert, wenn das Gerät eine nicht so starke akustische Belästigung darstellt.